
Sie blicken auf einen spannenden beruflichen Werdegang zurück. Können Sie uns ein bisschen darüber erzählen?
U. Knöchel: Da kann ich eine kleine Anekdote erzählen: Als ich in der Grundschule war, wollte ich eigentlich Kapitän werden. Und obwohl ich letztendlich Mathematik studiert und danach im IT-Bereich Fuß gefasst habe, bin ich doch auf eine Art und Weise diesem Wunsch treu geblieben. Denn nach dem Studium in Greifswald habe ich über 15 Jahre als CIO im Gesundheitswesen in den Universitätsklinika Greifswald und Schleswig-Holstein gearbeitet und den Fachbereich dabei sozusagen durch die „hohen Wogen“ der komplexen IT-Welt gesteuert. Nach einem Zwischenstopp bei der Kölner SoCura, der IT-Tochterfirma der Malteser, bin ich 2020 zum BER gewechselt, den ich als IT-Leiterin mit eröffnen durfte. All diese Stationen haben mir Spaß gemacht, denn ich manage gerne und freue mich, wenn sich zeigt, dass man mit einem tollen Team erfolgreich Projekte meistern kann und Benchmarks eine gute Entwicklung bestätigen.
Wie schätzen Sie die bisherige Entwicklung des DVZ ein?
U. Knöchel: Das DVZ hat einen sehr guten Ruf, sowohl in unserem Bundesland als auch über die Landesgrenzen hinaus. Dank des großen Engagements von Hubert Ludwig hat sich das DVZ in den letzten 18 Jahren hervorragend als IT-Dienstleister des Landes MV entwickelt. Bei uns arbeiten hochkompetente und sehr engagierte Fach- und Führungskräfte und auch der IT-Nachwuchs ist uns sehr wichtig. Deshalb haben wir gerade unser neues Ausbildungszentrum, das talent.HUB, eröffnet. Das Land hat also einen starken IT-Dienstleister an seiner Seite. Natürlich müssen wir durch das Wachstum der letzten Jahre und die vielen großen Digitalisierungsprojekte auch immer unsere Hausaufgaben machen, Prozesse nachziehen, Technologieschulden beheben, eine IT-Strategie in enger Synchronisation zur Digitalstrategie des Landes erarbeiten und professionell sowie strategisch abgestimmt agieren.
Welches sind momentan die „Großprojekte“, die das DVZ mit seinen Kund*innen zu bewältigen hat?
U. Knöchel: Die Weiterentwicklung des IT-Standardarbeitsplatzes für die Beschäftigten der Landesverwaltung ist für uns ein zentrales Projekt. Die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes unterstützen wir durch die Entwicklung bzw. den Betrieb des Verfahrens SGB XIV sowie durch den Betrieb der Plattform für den Digitalen Bauantrag. Diese Lösungen kommen als sogenannte EfA-Lösungen (Einer für Alle) bereits erfolgreich in verschiedenen Bundesländern zum Einsatz. Außerdem schließen wir aktuell einige Netzmodernisierungsarbeiten am Zugangsnetz Digitalfunk M-V sowie beim Weitverkehrsnetz CN LAVINE ab. Und dann wäre da noch das große Programm LEBE.digital und das Thema Deutsche Verwaltungscloud. Hier beteiligen wir uns aktiv in der Arbeitsgruppe „Cloud-Computing und Digitale Souveränität“. Und last but not least: Unser Aufsichtsrat hat den Neubau des DVZ-Rechenzentrums bestätigt. Ein Projekt, auf das wir uns sehr freuen.
Kommunikation ist das richtige Stichwort: Wie möchten Sie die Zusammenarbeit mit der Landesverwaltung in MV gestalten?
U. Knöchel: Ich stehe für Teamwork, Wertschätzung und Kommunikation auf Augenhöhe, sowohl mit meinem Führungsteam, den Mitarbeiter*innen als auch in der Zusammenarbeit mit den Kund*innen. Denn nur im Miteinander können wir nachhaltige Lösungen schaffen. Komplexe Projekte kommen meist irgendwann an einem Punkt an, wo alle Beteiligten nur zusammen den Projekt-Erfolg gewährleisten können. Ich schätze ein faires Miteinander, ein transparentes Vorgehen mit Risikoabwägung, das Finden von Planalternativen und eine konsequente Umsetzung im Lösungsraum.