
Kund*innen profitieren von schneller Migration
Für die Entwicklung und den Betrieb einer Software hat die Container-Technologie viele Vorteile, denn sie macht Anwendungen besser skalierbar, schneller und verwendet Ressourcen effizienter. Hinzu kommt, dass die Container portabel sind und sich so ohne größeren Aufwand bei Kund*innen migrieren lassen – das macht es auch speziell für das DVZ so interessant. Anfang 2020 startete im DVZ das Projekt „Einführung der Container-Technologien“ unter der Leitung von DVZ-Enterprise Architekt Falk Friese, der die Entwicklung der Container-Plattformen für den produktiven Betrieb von Fachverfahren koordinierte. Ziel ist es, zunächst hausintern einen ersten vollständigen Service anzubieten und langfristig weitere Fachverfahren auf die Technologie umzustellen.

Falk Friese | Leiter Stabstelle Enterprise Architekturmanagement
„Die Container sind keine ,Erfindung von morgen', sondern bereits gelebter Standard in der Wirtschaft“, bestätigt Falk Friese. Im DVZ nutzen bisher aber nur wenige Anwendungen diese Technologie, zum Beispiel die Testumgebungen des Nationalen Waffenregisters und des MV-Serviceportals.
Die Antwort ist simpel: Bei der klassischen Entwicklung werden die Infrastrukturlösung und der Code getrennt voneinander entwickelt. In der Container-Technologie verschmelzen die zugehörigen Abläufe miteinander, wodurch sich Aufgabenfelder erweitern und Zuständigkeiten ändern. „Das Mindset ist unglaublich aufwendig“, erklärt Falk Friese. „Wir mussten unser bisheriges Betriebsmodell komplett umdenken, die Abläufe neu ausloten und die Infrastruktur im Haus erweitern.“
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Das erfordert eine Art der Zusammenarbeit, die es vorher so nicht gab. Teamleiter Christian Niemann hat dafür Mitarbeiter*innen aus verschiedensten Fachbereichen im DVZ eingebunden, die über die Abteilungsgrenzen hinweg interdisziplinär zusammenarbeiten. „Wir mussten uns dafür zu Beginn eine neue Arbeitsweise aufbauen und viel kommunizieren“, so Christian Niemann.
„Das Potenzial ist riesig“
Im Zuge der Umstellung auf die Container-Technologie ist für das Karriereportal MV ein Betreiberwechsel vorgesehen. Die Anwendung soll künftig vollumfänglich vom DVZ betrieben werden. Thematisch ist eine solche Übernahme nichts Neues für den IT-Dienstleister des Landes: Auch INTERAMT, das größte Stellenportal für den öffentlichen Dienst, wechselte vor gut eineinhalb Jahren von der TELEKOM AG zum DVZ. „Hier wäre eine Umstellung auf die Container-Technologie denkbar“, merkt Christian Niemann an.
Anwendungsmöglichkeiten gibt es im DVZ fast bei jedem Service. „Das Potenzial ist riesig“, bestätigt Falk Friese. „Durch den neuen Standard werden wir unabhängiger von Herstellern und machen unsere Basistechnologien transparenter. Davon profitieren unsere Kund*innen, denn Fachverfahren laufen stabiler und Wartungsfenster werden kleiner“, verspricht Friese. Auch wenn es bis dahin noch etwas dauern wird, sind er und sein Team sich sicher, dass mit ihrem Projekt ein großer Schritt in die richtige Richtung getan ist.