
SYLWIA ENGLER arbeitet als juristische Referentin für Beschaffungen im DVZ und widmet sich in ihrer Freizeit der Jagd, der Falknerei und einer ehrenamtlichen Wildtierauffangstation. Ein faszinierender Spagat zwischen Büro und Natur.
Dabei geht es Sylwia Engler jedoch keineswegs um das Erlegen der Wildtiere an sich. Es ist das Beobachten der prächtigen Tiere in ihrem natürlichen Habitat, das sie so glücklich macht. „Oft sitze ich einfach nur für Stunden im Jägerhochsitz und schaue durch mein Nachtsichtgerät. Wenn dann plötzlich ein prächtiger 18-Ender – also ein Hirsch in der vollen Blüte seines Geweihs – auf mich zukommt, bekomme ich Gänsehaut“, schwärmt sie.
Der Weg zur Jägerin und Falknerin
Den entscheidenden Impuls in Richtung Jagd verdankt Sylwia ihrem Ehemann. Dieser ist schon viele Jahre als Jäger aktiv und rekrutierte sie zunächst als Helferin bei der Drückjagd, erkannte aber schnell ihr Geschick und die konzentrierte, geduldige Art. „Ich wollte mir damit noch ein wenig Zeit lassen, aber ruckzuck war ich bei der Jagdschule angemeldet“, lacht Sylwia, die gebürtig aus Polen stammt, aber trotz Sprachbarriere sowohl ihr Bachelor- und Masterstudium im Bereich Wirtschaftsrecht als auch den Jagdschein mit Bravour gemeistert hat.
Die Arbeit mit Wildtieren
Dank der Wildtier-Expertise, die Sylwia und ihr Mann durch die Jagd und Falknerei besitzen, ist es Menschen aus der Umgebung mit verletzten oder kranken Wildtieren bei ihnen melden. Auch hier kommt Sylwias ruhige Art der Wildtierpflege zugute, wie sie beim Füttern einer jungen Waldohreule erfolgreich demonstriert: „Am ersten Tag sind die Tiere natürlich immer etwas gestresst, aber am zweiten Tag kann ich sie fast immer ganz entspannt halten und mit der Pinzette füttern. Wenn sie dann ihren kleinen Schnabel öffnen, geht mir das Herz auf. Das ist einfach meine Passion“, sprudelt es voller Begeisterung aus ihr heraus, während sie der kleinen Eule den Kopf krault.
Nach der Pflege und Kräftigung folgt dann das Auswildern. Dies sei immer das Ziel. Einige der ausgewilderten Patienten halten sich jedoch bis heute in der Nähe des Grundstücks von Sylwia auf und kommunizieren ab und an mit ihr.
Balance zwischen Beruf, Hobby und Ehrenamt
Sylwia gibt zu: Die Vollzeitarbeit, die Jagd und die Ehrenämter in Wildtierpflege und Naturschutz sind sehr zeitintensiv. Aber anders würde sie es nicht haben wollen. „Mein Leben mit all diesen Kontrasten macht mich aus. Es muss nicht immer entweder oder sein – diese Mischung aus juristischer Arbeit und meiner naturverbundenen Freizeit ist genau das, was mich glücklich macht“, resümiert sie zufrieden.
Ein Leben zwischen Büro und Jägerhochsitz – für viele unvorstellbar, doch für Sylwia bietet es eine erfüllende Balance. Der Einblick in ihr Leben zeigt, wie vielfältig und facettenreich DVZ-Mitarbeiter*innen sind und wie unterschiedlich sich Leidenschaften entfalten können.