
Alles, was wichtig ist, liegt hinter den gesicherten Türen eines Rechenzentrums. Im DVZ laufen sämtliche Daten zusammen, die mit den Anträgen der Landwirtinnen und -wirte zu tun haben. „Sie sind speziell gesichert“, erklärt Andreas Floß. „Es geht nicht nur darum, Hackerangriffe zu verhindern. Generell dürfen Daten nicht verloren gehen oder verändert werden. Sie müssen verfügbar sein, und – je nach ihrer Einstufung − vertraulich behandelt werden.“ Der Informatiker vom DVZ verbringt im Schnitt zwei Arbeitstage pro Woche im Landwirtschaftsministerium, wo er als externer Beauftragter für die IT-Sicherheit verantwortlich ist.
Empfänger*innen von Geldern aus dem EGFL sind landwirtschaftliche Betriebe, die die sogenannte Flächenförderung bekommen – in Mecklenburg-Vorpommern sind es mehr als 4.000. „Und aus dem ELER kommt Geld für wirtschaftliche, soziale oder kulturelle Förderung im ländlichen Raum“, sagt Sabine Westenberger. „Damit werden zum Beispiel kleine Läden, Begegnungsstätten oder ein neues Feuerwehrhaus gefördert.“ Bewilligt werden diese Zahlungen von den Staatlichen Ämtern für Landwirtschaft und Umwelt oder den sogenannten delegierten Stellen, u. a. den Landkreisen oder dem Landesförderinstitut. Für die Verbuchung und Abrechnung gegenüber der EU-Kommission ist das Koor dinierungsreferat der Zahlstelle verantwortlich. Neun Mitarbeiter*innen sorgen dafür, dass alle Vorgänge korrekt nachzuvollziehen sind.
Zertifizierung ist Pflicht
In diesen Verfahren werden große Datenmengen erhoben, die absolut sicher gespeichert und verarbeitet werden müssen. Geschützt werden nicht nur die Daten, sondern auch Gebäude und die IT-Infrastruktur. Dafür gibt es ein Managementsystem der Informationssicherheit (ISMS). „Es ist klar geregelt, wer sich wie anmelden muss und wer auf welche Prozesse zugreifen kann“, erklärt die Leiterin. „Und natürlich werden persönliche Passwörter festgelegt, man kann keine externen Speichermedien benutzen oder Software installieren. Denn würde unser System lahmgelegt, wäre dies ein Super-GAU.“
Neue Gesetze in Vorbereitung
Derzeit ist das Landwirtschafts¬ministerium die einzige Behörde in Mecklenburg-Vorpommern, die ein solches Zertifikat besitzt. Aber zukünftig könnten weitere Institutionen und Organisationen verpflichtet werden, Managementsysteme für die IT-Sicherheit zu installieren und regelmäßig zertifizieren zu lassen. Schon jetzt gibt es auf europäischer Ebene die NIS-2-Richtlinie, die demnächst in ein nationales Gesetz umgewandeltwerden muss. „Wer Unterstützung benötigt, kann sich an das DVZ wenden. Wir beraten zum Zertifizierungsprozess und helfen bei der Umsetzung“, betont Andreas Floß.
Hier geht es zur NIS-2-Richtlinie.